Dienstag, 10. September 2013

~ Wölfe..~

Es waren nur Grundrisse, aber mein Vater nahm es trotzdem stolz mit. Ich kuschelte mich ins Bett und schlief in Ruhe. Am nächsten Morgen sah ich mich verwirrt um und suchte mein Bild. Auf dem Weg nach unten roch ich schon den Duft frischer Brötchen und leckte mir über die Lippen. Unten setzte sich meine Mutter gerade an den Tisch. Ich stand im Türrahmen und sah sie an. "Hat Dad mein Bild mit genommen?", fragte ich verschlafen. Sie sah mich lächelnd an und nickte. " Ja er fand es so schön, dass er es mit auf Arbeit nahm.", sagte sie mit Begeisterung. Ich nickte und setzte mich an den Tisch. Meine Mum goss mir und sich selbst Kaffee ein. Sabrina kam gerade runter und war wie immer perfekt gestylt. Ich verdrehte die Augen und trank einen Schluck Kaffee. Auch wenn ich von außen sehr ruhig wirkte, war ich innerlich total aufgeregt. In einer Woche hatte ich endlich Geburtstag. Endlich 17! Ich aß in Ruhe und ging dann hoch um mich um zu ziehen. Ich sah mein schwarzes Kleid, dass ich extra nur für meinen Geburtstag gekauft hatte. Es war trägerlos und komplett schwarz. Der Rock war sehr bauschig. Ich fühlte mich darin immer wie eine Prinzessin. Ich zog mir Jeans und Sweatshirt an. Ich setzte mich an den Rechner und ging online. Eine Anfrage? Ich sah genauer hin. Es war eine Freundschaftsanfrage von Mikos. Ich konnte es kaum fassen und nahm sofort an. Nach dem das getan war kamen in mir Zweifel auf. Was ist wenn es nur ein Trick war? Ich seufzte und wollte gerade den Laptop schließen, als ich eine Nachricht bekam. Ich sah schnell nach von wem sie war. " Schade... nur von Thomas... diesem Spinner..", murmelte ich seufzend. Ich schloss den Laptop und lief durch den Park. Ich hielt am Spielplatz an und suchte mein geheimes Zigarettenversteck. Dieses hatte ich mit Max gefunden und besetzt. Ich brannte sie mir an und blieb oben auf dem Gerüst sitzen. Ich sah umher und erkannte, aber niemanden der Passanten. Ich rauchte schnell auf und lief bis zum Ende des Parks. Gerade als ich den Hang hoch wollte, rannte mich etwas um. Es war wie ein weißer Blitz. Als ich dort so lag und geschockt nach oben starrte, sprang noch etwas über mich. Es war schwarz, aber da war noch etwas weißes! Ich stand schnell auf und sah mich um. "Nichts..", dachte ich traurig und drehte mich wieder um. Als ich weiter laufen wollte, wurde mein Fuß leicht von etwas gestoppt. Ich sah nach unten. Zwei Hunde? Nein.Es waren keine Hunde eher Wölfe. Ein weißer mit einem schwarzen Punkt und ein schwarzer mit einem weißen Punkt. Ich rieb mir die Augen um auch sicher zu gehen, dass sie da waren. Sie sahen mir mit ihren großen Augen und hechelte fröhlich. Ich hockte mich vor sie und sah sie mir genauer an. Der weiße Wolf hatte strahlend gelbe bis goldene Augen. Ganz anders der schwarze. Der hatte eisblaue Augen. Ich schüttelte den Kopf. " Mit nehmen ist nicht ihr beiden...", sagte ich Kopf schüttelnd und ging weiter. Tap Tap Tap.. Ich drehte mich um und sah die beiden hinter mir. Sie folgten mir auf Schritt und Tritt. Ich schluckte und lief schneller. Wieder dieses Tapsen. Ich seufzte und hielt an. Ein Hecheln.. warte nur eins?! Ich drehte mich sofort um als ich dies realisierte und sah nur den schwarzen Wolf vor mir. " Du bist also der mutigere von euch beiden?", ich musste bei dem Satz leicht lächeln. Ich strich leicht über sein Fell und staunte. " Du bist ja so weich!", sagte ich verblüfft und begeistert zu gleich. Kniend kuschelte ich mich an sein Fell und schloss die Augen. Ein bedrohliches Knurren erklang. Ich löste mich sofort, aber folgte dann dem Blick des Wolfes. Er war auf einen alten gruselig grinsenden Mann gerichtet. Ich stand etwas verängstigt auf und sagte: " Komm.. ich weiß wo wir sicher sind..", sagte ich den Blick nicht abwendend von dem Mann. Zwei Patscher auf meinen Oberschenkel und schon liefen ich und der Wolf los. Wir liefen hoch zum Feld. Dort fiel ich erschöpft auf die Knie. " W..how...", sagte ich außer Atem. Der Wolf fiepte und sah mich an. Ich sah ihn an und nickte. " Klar kein Problem..", sagte ich antwortend und hielt mir den Mund zu. Konnte ich gerade wirklich die Gedanken des Wolfes hören? Von weitem hörte ich ein suchendes Heulen. Aus Instinkt wedelte ich mit den Armen. Der Wolf sah mich verwirrt an und schnupperte dann in der Luft. Ich hatte durch das Wedeln meinen Geruch verteilt. Innerhalb von Minuten war der weiße Wolf zu uns gelaufen. Er schmiegte sich kurz an den anderen an und machte dann eine dankende Geste zu mir. Ich nickte auch leicht und sah die beiden an. " Ihr seid Brüder oder?", fragte ich zögernd. Beide nickten synchron. Ich sah sie perplex an und stand dann auf. " Sorry ihr beiden, aber ich muss nach Hause..", sagte ich traurig und sah sie an. Der weiße Wolf kam zu mir, biss mir leicht in den Ärmel und zog mich mit. Ich stolperte hinterher bis ich freiwillig mit lief. Er ließ auch mich los und ließ links von mir. Auf meiner Rechten Seite lief der schwarze Wolf. Ich fühlte mich wie gefangen, obwohl ich jeder Zeit hätte gehen können. Wie kamen nach einem etwas längerem Marsch an einem Hang an. Sie liefen um die Ecke und warteten bis ich nach kam. Ich lief mit ihnen in eine tiefe Höhle. Ganz am Ende eines langen Ganges war eine Spaltung des Weges. Ich sah mich um und lief komischer Weise nach rechts. Die beiden Wölfe wichen nicht von meiner Seite. Ich lief weiter und weiter. Als wir endlich da waren, könnte ich vor staunen den Mund nicht mehr schließen. Es war ein eher kleiner Hohlraum, aber die leuchtenden Steine in den Wänden erhellten alles magisch. Ich setzte mich vorsichtig in eine kleine Ecke und sah mich um. " Wow...", mehr brachte ich nicht mehr raus. Die Wölfe legten sich neben mich und schlossen die Augen. Ich wurde plötzlich ganz müde und schlief ein. In meinem Traum erschienen zwei Männer. Beide sahen genau gleich aus, nur hatte der eine blonde Haare und goldene Augen und der andere braune Haare und eisblaue Augen. Sie kamen mir sofort bekannt vor. Sie sahen mich ernst an und murmelten beide mit einem gruseligen Unterton: " Du bist es.." Ich wachte erschrocken auf. " Die Höhle..", sagte ich und sah mich um. Unter meinen Händen spürte ich das weiche Fell der Wölfe und seufzte erleichtert. Ich sah auf die Uhr. Schon Neunzehn Uhr! Ich stand schnell auf und bemerkte die Blicke der Wölfe im Rücken. Ich drehte mich um, ging auf die Knie und verbeugte mich. " Gedankt sei euch.. ihr Götter..", murmelte ich demütig und lief dann schnell nach Hause. Die beiden Wölfe legten die Köpfe wieder nieder und schliefen weiter.

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